Gesundheitspolitik ist ein Flickenteppich

Das Schweizer Gesundheitssystem ist politisch gesehen ein Flickwerk. Krankenkasse, Steuergelder, Prämienverbilligungen, Sozialgelder alles fliesst irgendwie hinein und die Kosten kennen nur eine Richtung, nach oben!

Es hat irgendwie mal begonnen. Die Kantone haben sich bei den Spitälern engagiert. Dann kamen irgendwann freiwillige Krankenkassen, es folgte das Krankenkassen-Obligatorium, die Preise explodierten, was absehbar war. Reagiert wurde mit Prämienverbilligungen, welche über Steuergelder durch Bund und Kantone erbracht werden. Das öffnen und kreieren von «Kässeli» zieht weitere Kreise. Nun kann man sagen, es ist halt natürlich so gewachsen. Und deshalb ist ein Flickwerk wobei die Gesundheitspolitiker weiterhin fröhlich ihre Pflästerlipolitik betreiben.

Man stelle sich vor ein Auto entsteht dadurch, dass einer mal ein Velorad hinstellt, ein andrer bringt einen Töfflipneu, dann kommt ein Fahrgestellt hin, irgendwer stellt einen Motor hin, vielleicht den Motor einer Kettensäge, einer verbindet den Motor über eine Kette und Zahnräder mit den Rädern und dem letzten kommt noch in den Sinn, dass Bremsen auch nicht schlecht wären und montiert Klemmbremsen seines Uraltvelos. Ein Auto wird, wie jedes andere kompliziertere Konstrukt, wird von A bis Z durchdacht. Alles wird aufeinander abgestimmt. Der Motor muss stark genug sein, das Gesamtgewicht vernünftig zu beschleunige, die Bremsen müssen die Maximallast des Fahrzeugs in einer definierten Distanz zum Stillstand bringen, der Tank benötigt eine angemessene Grösse usw.

Nicht so beim Gesundheitssystem etwas läuft aus dem Ruder, zack Pflästerli drauf. Das Pflästerli funktioniert nicht befriedigend? Setzen wir ein weiteres nebenan. Vernünftige Prämien reichen nicht? Erhöhen wir doch einfach. Wird es für einzelne untragbar? Prämienverbilligung. Wird die Prämienverbilligungen den Kantonen zu teuer… ein Murks nach dem Anderen folgt.

Ein Staatsmonopol ist in einigen Bereichen vielleicht sinnvoll. Freie Marktwirtschaft ist in vielen Bereichen sinnvoll. Was immer eine Katastrophe ist, ist der Mix zwischen Staat und Wirtschaft und genau dies haben wir im Gesundheitswesen. Private und öffentliche Hand müssen per Gesetz und Zwang die Kosten tragen, die wirtschaftlichen Akteure erfüllen mit Leichtigkeit die Bedingungen ihre immer neuen Angebote, Medikamente, Apparate und Diagnostika an den immer fliessenden Finanztropf zu hängen. Frei nach dem Motto Gewinne privatisieren, Kosten (Verluste) sozialisieren. Es bessert nur mit einem radikalen Schnitt. Weg mit dem Krankenkassen-Obligatorium!

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